Über das Missverstehen bei Textnachrichten und die Interpretation von Emojis

Hallo und herzlich willkommen zu einem Blogpost von mir.

Heute zu einem – ja, schon eher lustigen Thema. Es soll nämlich um das Missverstehen im Netz gehen, genauer gesagt um die komplette Falschauslegung von Hashtags, Emojis und Textnachrichten. Auf die Idee zu diesem Thema brachte mich meine liebe Mam, die sich schon mehr oder weniger regelmäßig sehr intensive Gedanken über bestimmte Hashtags, Emojis – also deren Interpretation- , sowie Textnachrichten macht.

Und letztendlich kennen wir das Problem doch alle, oder? Jemand schreibt eine Nachricht und die erste Frage die wir uns stellen: Gibt es Emoji? Wenn nicht – warum nicht? Oder noch besser: Was bedeutet dieser Emoji?

Okay, schauen wir uns die verschiedenen Fälle an einem Beispiel an. Nehmen wir einfach mal den Satz „das ist aber schade, dass die Mathearbeit schon wieder so schlecht ausgefallen ist.“ Dies ist momentan wohl ein Standartsatz in meinem Leben. Nehmen wir einfach an, ich hätte diesen von meiner Mama geschickt bekommen.

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Fall 1: Hier stelle ich mir die Frage nach dem WARUM. Warum hat sie keine Emoji verwendet? Ist sie sauer, dass ich die dritte Arbeit in Folge verhauen habe? Hatte sie einfach nur keine Zeit und ist beschäftigt? Oder hat sie sich einfach NICHTS dabei gedacht? Mh, sehr, sehr schwierig….

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Da ist Fall Nummer 2 schon (vermeintlich) einfacher:

Hier ist sie offensichtlich traurig. Oder verzweifelt. Vielleicht auch beides. De Frage ist jetzt nur: heult sie über meine Faulheit? Über die Arbeit an sich? Über meine fehlenden Kenntnisse? Oder ist es doch nur ein allgemeiner Ausdruck der Frustation…

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Fall Nummer 3: Sehr interessant. Sie ist offensichtlich sauer. Aber warum nutzt sie in diesem Zusammenhang das Wort „schade“, hätte sie dann nicht eher etwas anderes geschrieben. Was bekomme ich zu hören, wenn ich nach Hause komme…ist ihr Finger vielleicht doch nur ausgerutscht und sie hat diesen Smiley komplett falsch interpretiert. Schämt sie sich? Oder ist sie doch verliebt…? Wir werden es nie erfahren….

Screenshot (5)

Nummer 4: Okay, jetzt werde ich ausgelacht. Oder sie lacht mit mir. Vielleicht weint sie auch, weil sie die Emoji nicht versteht. Oder aber sie denkt sich einfach nur: DAS ist meine Tochter. Wahrscheinlich ist sie schadenfroh, freut sich auf die nächsten Eltern/ Lehrer Gespräche und ist mir nicht böse. Aber genau wissen kann man es nicht…

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Nummer 5: Jetzt wird es absurd. Zugegeben, solch eine Nachricht bekomme ich äußerst selten und dann auch meist von Menschen älterer Generationen. Hier geht es viel weniger um die Nachricht an sich, als einfach nur darum, herauszufinden, woher er oder sie diesen Smiley hat, wie er gedeutet werden darf/muss/ sollte??? Und vor allem darum, wie man darauf reagiert…vielleicht ist es die Karte des Lebens…oder die Androhung des Bösen? Meint derjenige damit ich solle öfter Sonnenuntergänge ansehen oder aber wird dieser Emoji für ein Mathebuch gehalten? Schreibt eure kreativen Interpretationen gerne mal in die Kommentare! ?

Merkt ihr was? Oftmals meinen Personen etwas ganz anderes als das, was beim Gegenüber ankommt. Hier greift das wunderschöne…nennen wir es… „Goethe Prinzip“. Irgendjemand schreibt etwas, ohne sonderlich viele Absichten dahinter und jeder meint, das Leben, die Welt und alles reininterpretieren zu müssen. Vielleicht ist die Schule hier die entscheidende Schnittmenge…?

Wer weiß das schon so genau. Fakt ist, dass ich und viele anderen auch diese Teils lustigen, Teils verstörenden Missverständnisse tagtäglich erlebe. Warum fragen Sie sich als intelligenter Leser an dieser Stelle?

Auch hier gibt es verschiedenste Möglichkeiten. Zum einen gehört zu einem Gespräch ja nicht nur das gesprochene Wort. Es gibt viel mehr Interaktionen. Wie verhält sich mein gegenüber? Was signalisiert er mir mit seiner Körpersprache? Wendet er sich ab? Nickt er zustimmend? Mimik, Gestik – all dies macht ein Gespräch aus.

Dann natürlich die Betonung. Ist es eine kritische Aussage? Ironie? In welcher Gemütslage befindet sich mein gegenüber? Ist er oder sie genervt? Erheitert? Gestresst?

All dies bekommt man nicht mit, wenn man sich Textnachrichten schickt. Doch es ist ebenso wichtig, wie die Nachricht an sich.

Und dann noch etwas Entscheidendes was wohl oftmals vergessen wird: Die Bedeutung in der Verwendung der Wörter. Vielleicht ist es Ihnen vorhin aufgefallen, für alle anderen hier das Zitat:  Warum fragen Sie sich als intelligenter Leser an dieser Stelle?

Merken Sie etwas? Überlegen Sie mal, was dieser Satz mit Ihnen macht? Welches Wort ist ausschlaggebend? Richtig! „Intelligent“. Hier habe ich gezielt eine Aufwertung genutzt, um Sie bei Laune zu halten. Ihnen das Gefühl zu geben, privilegiert zu sein, diesen Text zu lesen – schließlich könnten dies nur intelligente Menschen.

Es gibt Wörter, welche man bewusst verwenden kann, um anderen ein besseres oder schlechteres Gefühl zu geben. Wir wissen nicht, ob meine Mama in ihrer Nachricht zur Mathearbeit vielleicht noch etwas hinzugefügt hätte à la: „Nächstes Mal wird es besser, du kannst das!“ oder aber: „na das war ja klar…“

Es sind diese kleinen Wörter, die unser Unterbewusstsein in die eine oder andere Richtung pushen. Nicht umsonst sagt man ja, dass derjenige, der die Worte beherrscht eine enorme Macht besitzt.

Wie kann man sich an dieser Stelle gezielt verbessern, um solche Missverständnisse vorzubeugen? Richtig! In dem man entweder sehr konkrete Nachrichten OHNE Smileys und Co. Verfasst, jeder Nachricht noch eine Erklärung hinzufügt à la: „das war jetzt ironisch gemeint…“ oder aber indem man sich einfach oldschool face to face unterhält. Wobei…nein…dazu ist Genration…ähhh Y? X? XYZYuchee? Nicht in der Lage…oder?

 

 

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