Unter meinem Bett [Sandy Mercier]

Thriller von Sandy Mercier,
Self-Publishing, Rezensionsexemplar
12,85€ (Taschenbuch), 0,99€ (Ebook)

Inhalt

„Ob sie fühlt, dass ich da bin? Ob sie darauf wartet, dass ich gleich unter ihrem Bett hervorkrieche?“
Nach den schrecklichen Erlebnissen mit der „Todesküsserin“ will Emma ein neues Leben beginnen. Doch so turbulent hat sie sich das nicht vorgestellt.
Gleich am ersten Arbeitstag erhält sie die Kündigung. Dann zieht auch noch die Kollegin bei ihr ein, die sie nicht ausstehen kann. Emmas Alltag gerät langsam außer Kontrolle und sie droht zurück in alte Muster zu fallen. Dabei wäre sie so gern die neue Emma. Die, die sich wehrt, das Leben genießt und sich mit Männern verabredet.
Bei all dem weiß sie nichts von der lebensbedrohlichen Gefahr, die im Dunkeln unter ihrem Bett lauert und zuschlagen wird, sobald sie endlich wieder allein ist.
Denn Emma hat inzwischen nicht nur einen Verehrer …

Meinung

Konnten mich bisherige Thriller von Sandy Mercier überzeugen, so muss ich leider sagen, dass ich diesmal enttäuscht wurde. Was hier als Thriller ausgegeben wird, sollte eher ein Ratgeber-Roman mit Spannungselementen sein – für alles andere fehlen leider Tempo und Raffinesse. ⠀

Man begleitet als Leser Protagonistin Emma, die sich mehr schlecht als recht in ihren chaotischen und problembehafteten Alltag zurückkämpft, immer wieder eingeholt von den traumatischen Erinnerungen ihrer Jugend und den jüngsten Ereignissen aus Merciers Thriller-Debüt „Die Todesküsserin“.⠀
Auffällig hierbei sind vor allem spoilernde Rückblenden und Erklärungen, die doch sehr an die Ratgeber-Romane der Autorin, alias Jule Piper, erinnern. Leider störend, wenn man mit einem Thriller und entsprechenden Charakteristiken rechnet. ⠀

Auflockern können nur Kapitel von „Er“, dem Antagonisten und Stalker von Emma. Kranke Fantasien, die die Autorin geschickt und authentisch einbringt sorgten bei mir dafür, dass ich trotz allem weiterlas. ⠀
Nach knapp 100 Seiten wurde die Geschichte flüssiger, das Tempo zog endlich etwas an, die Ereignisse überschlugen sich und mündeten schlussendlich in detailliert beschriebener Perversität und einer gehörigen Portion Thrill – warum nicht schon früher? ⠀

Doch statt es dabei zu belassen, einen Showdown zu provozieren, flachte die Spannungskurve ab und der altbekannte Trott setze für ein weiteres Drittel ein. ⠀
Vorherige Dialogarbeit ließ nach und die Protagonistin handelte von Seite zu Seite irrationaler und völlig unlogisch.⠀
Kommissar Zufall ermittelte mehr als einmal und ließ den ganzen Plot spätestens ab dann unglaubwürdig und überzogen wirken. Da konnte auch ein clever inszeniertes Ende nichts mehr reißen. Zumal der eigentliche Clou in einer kurzen Rückblende abgehandelt wurde. Schade, ich hatte auf mehr gehofft!

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