Teufelswild [Martin Krist]

Thriller von Martin Krist
Self-Publishing, 0,99 (Ebook), 15,99€ (Taschenbuch)
Rezensionsexemplar

Inhalt

GEFÄHRLICH. SPANNEND. TÖDLICH.

An einer Berliner Schule wird ein Lehrer erschossen. Der Verdacht fällt auf zwei Schüler. Kommissar Kalkbrenner übernimmt den Fall und stößt auf ein Geflecht aus Lügen, Intrigen und Mord – das ihn schon bald mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Kann er sich und seine Familie schützen?

Der zweite Fall für Kommissar Kalkbrenner. Sein persönlichster Fall.

Meinung

Martin Krist beweist auch mit der Neuauflage seines zweiten Kommissar Kalkbrenner- Thrillers »Teufelswild« (ehemals: »Gier«), dass er richtig gute Bücher schreiben kann!


»Teufelswild« kommt mit einem weiteren spannenden Fall daher, geht diesmal auch tief in die Politik und damit einhergehende Entscheidungen und Intrigen. Krist vereint alle Seiten Berlins, bewegt sich in der Schickeria und Bundespolitik ebenso sicher wie im Underground und Rotlichtmillieu.
Dabei durchdringt und verknüpft er all diese Ebenen und füttert seine Leser so mit hartem Tobak, der erschreckende, unbeschönigte Realitäten offenbart.


Dreh- und Angelpunkt des Romans ist hierbei Szenegröße und Zuhälter Dossantos, der mir vor allem als dramatische, aber auch durchtriebene Person in Erinnerung bleibt. Krist charakterisiert ihn wenig, zeigt dem Leser stattdessen lieber in Aktion, mit wem man es zu tun hat. Auch andere Figuren, seien es Politiker oder auch Ermittler, lässt er in kurzen, knackigen Dialogen lebendig werden. Eben dadurch kommt trotz, dass der Roman nicht konstant auf Tempo spielt Spannung auf. Besonders überrascht hat mich diesmal tatsächlich Kommissar Kalkbrenner, der durchaus einiges mehr an Tiefgang erfährt und immer wieder persönlich im Fall involviert ist, ohne, dass es dabei zu gewollt oder konstruiert wirkt. Ich mochte seine privaten Momente und denke, dass hier auch einige Reaktionen aus späteren Thrillern der Reihe begründet liegen.

Einzelne Handlungsebenen bekommen in diesem Thriller Zeit, auf den Leser zu wirken. Und das müssen sie auch, denn es geht an jeder Ecke heiß her, so dass man am Ende vor einem undurchdringlichen Komplott aus Verstrickungen steht und sich selbst eine Meinung bilden muss. Das Ende ist dabei zwar konsequent und eine logische Reaktion auf die knapp 600 Seiten zuvor, jedoch nicht unbedingt befriedigend – lest selbst!

Ein weiterer, extrem guter Thriller von Martin Krist. Spannend, wie er immer wieder neue Ideen in seine Romane bringt, den Leser überrascht und es so nie langweilig wird. Eine klare Empfehlung für jeden, dem Berlin noch nicht düster, seine Bewohner noch nicht kalt genug sind. Krist nimmt euch an die Hand und zeigt euch die wirklich dreckigen Seiten der Stadt!

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