Die Kandidatin [Constantin Schreiber]

Die Kandidatin von Constantin Schreiber

Sabah Hussein ist Feministin, Migrantin, Muslimin, Mitglied der Ökologischen Partei und angehende Bundeskanzlerin in Deutschland im Jahr 2060. Nicht alle wollen den Wahlgewinn dieser woken antikapitalistischen Friedensbotschafterin und arbeiten mit Hochdruck an dessen Vereitelung.

Das Buch ist eine gesellschaftliche Satire mit ziemlich politischem Biss. Muss man mögen, muss man sich drauf einlassen. Auf knapp 200 Seiten wird kurzweilig die Geschichte von Sabah und ihr Einsatz für ein friedliches, linksgrünversifftes, religionakzeptierendes und einheitlich-tolerantes Deutschland beschrieben. Das ist erschreckend, ziemlich drastisch und hier und da auch komplett überzogen und zynisch. So, wie gute Satire sein sollte. Das Ende ist offen, verdammt pessimistisch und orientiert sich wirklich nur vage (ganz vage!) an realen Begebenheiten. Okay, komplett unironisch: es war nichts als die Wahrheit. Ziemlich großartig.

Leider bleiben bei alldem die Figuren und ihre Motivationen für meinen Geschmack etwas blass, ein paar mehr Seiten hätten dem Roman gutgetan und die Botschaft noch klarer herübergebracht, manche Gedanken nicht nur ausgesprochen, sondern tatsächlich auch verdeutlicht. Eine Empfehlung gibt’s trotzdem für diese starke politische Satire. Hat mir gefallen.

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