„Einar verwandelt sich in „Lili“, und schon bald ist seine Rolle als Frau mehr als nur ein Spiel…“
Autor: David Ebershoff
Preis: 9,99€
Verlag: GOLDMANN
Seiten: 384
Inhalt:
Kopenhagen 1925. Der dänische Landschaftsmaler Einar Wegener führt mit seiner Frau Greta, ebenfalls eine Malerin, ein bewegtes Künstlerleben und eine glückliche Ehe. Bis Greta ihren Mann bittet, in Frauenkleidern für sie Modell zu stehen: Einar verwandelt sich in „Lili“, und schon bald ist seine Rolle als Frau mehr als nur ein Spiel. Schließlich steht Greta vor der Frage, was man tut, wenn der Mensch, den man liebt, plötzlich ein ganz anderer ist.
Meinung:
Eine wirklich schöne Geschichte. Neu, anders – genau das, was ich suche. Bloß leider brauch sie an manchen Stellen etwas zu lange, um in Fahrt zu kommen. Vieles ist etwas lahm. Ich habe ja ebenfalls den Film gesehen und dadurch, dass dort alles in Bildern umgesetzt wurde, hatte ich keine Probleme mir die Szene vorzustellen. Im Buch leider schon. Keine Ahnung wieso aber irgendwie war der Protagonist (Protagonistin) sehr flach und emotionslos. Da haben mir Ecken, Kanten und das gewisse Etwas gefehlt. Dadurch, so glaube ich, kam die mangelnde Vorstellungskraft, die das Leseerlebnis leider nicht hundertprozentig perfekt gemacht hat.
Als Schauspieler war Einar wirklich ein gut umgesetzter Charakter mit viel Ausdruck und einer tollen Spielweise. Im Buch, war er mir, wie bereits erwähnt zu flach, oberflächlich und ich hätte mir ein paar mehr Gedanken und Gefühle gewünscht. Dafür war der Charakter der Greta richtig, richtig großartig! Sie hat im Laufe des Stückes immer mehr Facetten bekommen und wurde zu meiner Lieblingsperson.
Das Buch baut ja nicht unbedingt auf Spannung auf. Somit hätte ich mir einen gigantischen Schreibstil gewünscht, leider war dieser auch nur so „lala“. Ich hätte als Autor mehr mit manchen Worten gespielt und vielleicht auch verschiedenen Sichten oder zumindest kurze Einwürfe der Figuren eingebaut. Irgendwie war dieser allwissende Erzähler etwas unangebracht und mir für diese Geschichte zu unpersönlich.
Am Ende des Filmes wurde eingeblendet, dass das Ganze auf Tagebüchern aus dem Jahre 1929(?) basiert. Vielleicht habe ich zu hohe Ansprüche gehabt, aber das Buch aus der Sicht von Greta und in Tagebuchform hätte mir wohl besser gefallen. Wie auch immer, es war ein Buch, das ganz in Ordnung war und ich würde gerne 2,5 von 5 Sternen geben denn die Handlung ist an sich wirklich nicht schlecht, neu und überzeugend.