Lost Project- unter fremden Sternen [Rezension]

lostproject1_cover_web_1200x797Ein bisschen wie „Jurassic Park“ aber doch ganz anders!

 

Autor:

 

Preis: 12,00€ (TB), 0,99€ (digital)

 

Verlag: selfpublish

 

Seiten: 169

Inhalt

Die Erde im Jahr 2383: Der Einschlag des Gringer-Asteroiden steht unmittelbar bevor und mit ihm das Ende der zivilisierten Welt. In allerletzter Sekunde begibt sich Colonel Matthew Anderson zusammen mit einem Team von Wissenschaftlern auf eine gefährliche Reise weit in die Vergangenheit der Erde, um die Menschheit zu retten. Andersons Sohn Tom wird dabei zum blinden Passagier wider Willen und landet in einer Welt voller Wunder, aber vor allem Gefahren.

Meinung

Als der Autor mich auf der BuchBerlin ansprach wusste ich, dass ich dieses Buch wirklich gerne lesen würde. Robert Rittermann saß, umgeben von hunderten Zeichnungen, an seinem Tisch und hat nicht lange gebraucht, um mich davon zu überzeugt, dass „Lost Project“ so viel von dem ist, was ich suche.

Optisch ist dieses Buch ein absoluter Hingucker. Rittermann hat sowohl die Cover, als auch die Zeichnungen im Buch selbst entworfen, hier hebt sich „Lost Project“ definitiv von anderen Trilogien ab und hat mein Interesse sofort geweckt.

Ich habe, bis auf „Jurassic Park“, noch nie einen Dinosaurier- Roman gelesen und war dementsprechend angefixt, wusste nicht, wovon ich ausgehen darf, in welche Richtung Rittermann gehen würde.

Die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge und lesen sich wirklich schnell. Man wird abrupt in eine Geschichte geworfen, die den Leser in eine längst vergangene Zeit bringen wird. Ein Team von Wissenschaftlern, unter ihnen der blinde Passagier Tom, versucht die Welt zu retten. Die Geschichte überzeugt mit Spannung, Action, Witz und Charme. Das Team beinhaltet charakterstarke Personen, welche innerhalb der Mission noch mehr zusammenwachsen, voneinander lernen und den Giganten der Urzeit begegnen.

Zwischendurch hat sich das Buch wirklich wie ein Ausschnitt aus „Jurassic Park“ gelesen. Die Dinosaurier dominieren in der Geschichte, werden vom Autoren hautnah beschrieben und man bekommt den Eindruck, als wären diese faszinierenden Lebewesen auch heute noch auf der Welt. Wissenschaftliche Fakten und eine große Portion Science- Fiction erfüllen diesen Roman und lassen ihn lebendig wirken. Man lernt die Erde von einer ganz neuen Seite kennen, wird in diesem ersten Teil der Reihe in die Geschichte eingeführt, bemerkt Probleme und entwickelt gemeinsam mit den Wissenschaftlern erste Lösungsansätze.

Das Buch ist teilweise wie ein Blockbuster geschrieben, viel Action, viele Charaktere und hier und da etwas zu viel. Manchmal war ich als Leser überfordert, wusste nicht, von wem der Autor gerade spricht, weil die Szenen einfach überladen waren. An manchen Stellen könnte man es als Stilmittel abtun, um die Eindrücke, welche die Charaktere selbst erleben, zu beschreiben, an anderen Stellen wirkte alles etwas überrollt und eben dadurch nicht mehr spannend. Robert lässt hier und da etwas Potential liegen, weil er zu sehr die Szene beschreibt, die Charaktere dabei jedoch vergisst. Sie wirken genauso überfordert, wie ich es manchmal war und verlieren dadurch an Persönlichkeit, ihrem Charakter.

Besonders bei Tom war es ein ständiges Auf und Ab der Beschreibungen. In einem Moment ist er lesernah, sympathisch und überzeugend durch kleine Gesten, sein zögerliches Auftreten und Emotionen, die er transportiert, dann wieder war er nur, stand scheinbar ziellos in der Szenerie und hatte kaum Zeit, um seine Verbindung zum Leser aufzubauen, da alles sehr, sehr schnell gehen musste. Hier hätte Rittermann für einen Moment zurückschrauben können, die Szenen schnell, dynamisch aber trotzdem gesetzer erzählen können, dann wäre es absolut rund gewesen.

Der erste Teil von „Lost Project“ war ein kleines Auf und Ab, oft überzeugend, dann wieder zu schnell baut Rittermann eine gut konstruierte Geschichte auf, die Luft nach oben hat. Ich erhoffe mir einiges von den nächsten zwei Teilen, setze auf noch mehr Charakterentwicklung, noch mehr Momente zwischen den Personen und einen ebenso spannenden Plot, wie ihn dieser Teil vorweisen konnte.

Für mich stabile 3,5 /5 Sterne, die ich jedoch in den folgenden Bänden gerne nach oben schrauben würde. Denn dieses Buch ist eines, das out oft he box denkt und genau das ist es, was für mich das Lesen besonders macht.

 

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