»Gläserne Hölle« [Rezension]

Thriller von Andrea Reinhardt,
289 Seiten, Ebook: 0,99€ (kostenlos für Kindle unlimited)

Inhalt

„Wir sind seine Puppen in einem irren Theaterspiel.“

Stell dir vor, du wachst in einem Zimmer auf. Die Wände bestehen aus Glas. Du blickst hindurch und siehst nichts als Dunkelheit. Doch du spürst, dass da jemand ist. Und du begreifst, dass du Opfer eines Wahnsinnigen bist.

Kriminaloberkommissar Konrad Malter und seine Partnerin Susanne Liebert werden zu einem Grab im Koblenzer Stadtwald gerufen. Jemand hat die Leichen wie eine sich liebende Familie drapiert. Während der Ermittlungen wird klar, dass sie es mit einem Serienkiller zu tun haben.
Sie müssen schnell sein, denn er hat bereits eine neue Familie in seiner Gewalt.

Meinung

Andrea Reinhardt veröffentlicht mit „Gläserne Hölle“ nun nach der „Natalie Bennett- Reihe“ ihren ersten stand alone- Thriller.


Von Beginn an spielt sie mit gewagten Szenerien und abwechslungsreichen Handlungsorten.
Sie integriert ein feines, psychologisch spannendes Kammerspiel, welches jedoch immer wieder durch die führenden Ermittler Susanne und Konrad aufgelöst wird.
Diese erfüllen leider ein paar Klischees zu viel und wirken neben anderen Handlungsebenen eher belanglos und hätten eine Straffung vertragen.

Reinhardt ist von Anfang an durch die gewählte Täterperspektive dicht an ihren Opfern dran und beschreibt insbesondere hier echte Emotionen und wirklich perfide Taten.
Hervorzuheben sind auch die eingestreuten psychologischen und medizinischen Hintergründe. Hier bringt sie ordentlich Diskussionspotenzial, verschärft Motive und bietet dem Leser immer wieder einen neuen Blick auf das Gesamtkonstrukt, das so nie langweilig wird.
Gelegentlich verrennt sie sich jedoch in Beschreibungen und Perspektivwechseln.
Dies verwirrt an der ein oder anderen Stelle etwas mehr, als wohl eigentlich beabsichtigt. Besonders am Ende fällt dies auf, da es im Gegensatz tendenziell zu konstruiert wirkt.


Nichtsdestotrotz bleibt die Autorin auch dort mutig und bewegt mit Dramatik und einem Plottwist, der es in sich hat – eine Hölle zerbrechlich wie Glas, nicht aber so durchschaubar.
Ein spannender Thriller, der vor allem durch den medizinischen Background und die Idee der Schilderungen aus Täterperspektive überzeugt. Bis auf wenige Kritikpunkte schrieb Andrea Reinhardt einen echten Pageturner, den ich gerne weiterempfehle!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert