Science-Fiction-Thriller von Robert Rittermann
Self-Publishing, 3,99€ (ebook), 12,00€ (Print)
Rezensionsexemplar
Inhalt
September 1999: Die Ufologin Jeannie fristet in der Wüste von Nevada ein Leben zwischen Nerdtum, Cannabis und Alternative Rock. Das ändert sich, als sie und ihr Freund Harris unverhofft an streng geheime Unterlagen gelangen. Sie deuten auf die Existenz des Black-Knight-Satelliten hin, einen mysteriösen Himmelskörper im Erdorbit, der nicht von Menschenhand erschaffen wurde.
Und plötzlich ist den beiden Geeks auch noch ein skrupelloser und unheimlicher Killer auf den Fersen. Er offenbart ihnen eine Wahrheit, die weit jenseits ihrer Vorstellungskraft liegt.
Meinung
Klingt nach Serienkiller-Thematik? War es auch. Im Grundmotiv schon oft gelesen, nicht besonders neu oder, mal abgesehen vom Science-Fiction-Einschlag, wirklich innovativ.
Ganz im Gegenteil zu den Figuren, die zweifelsohne der Grund waren, warum ich das Buch trotzdem weiterlas. Allesamt schräg, alternativ, verkifft und direkt dem Charme der 90er-Popkultur entsprungen. Liest sich, auch dank der zahlreichen Dialoge, amüsant weg und gibt dem Buch Wiedererkennung. Insbesondere die Dynamik und der Witz zwischen Harris und Jeannie ließen mich durch die Seiten fliegen.
Und schlussendlich auch über den schwachen Thriller-Teil hinwegsehen. Dieser war leider enttäuschend – wenig natürliche Spannung, zu viele Hinführungen und Erklärungen, zu viele Klischees, unglaubwürdig. Habe ich im Grundmotiv alles schon gelesen, wenngleich das Setting natürlich einiges wettmachen konnte. Das stärkste am Buch – traurig, aber wahr – ist dann der Epilog. Wäre dieser früher eingearbeitet worden, hätten hier sicher noch einige geniale Szenen für Trillerliebhaber gewartet.
Ich bin mir unsicher, ob ich für dieses Buch die wirklich passende Zielgruppe war. Ich denke, dass jemand mit mehr Interesse für den Sci-Fi-Teil und die nerdigen Anspielungen durchaus auf seine Kosten kommt. Für jemanden, der vor allem auf die Thrillerelemente setzt, leider etwas enttäuschend und – ich möchte es bei diesem Autor fast nicht glauben – zu viel Mainstream. Ich bleibe dann doch lieber bei seiner „Lost Projekts“-Reihe.