Gender Gaga [Birgit Kelle]

Gender Gaga- Birgit Kelle

Sachbuch von Birgit Kelle
FVB, 11,99€ (ebook), 14,99€ (Taschenbuch), 17,99€ (Hardcover)

Inhalt

Heute schon über Ihr Geschlecht nachgedacht? Gender Mainstreaming – die Vielfalt der Geschlechter – ist überall und in aller Munde. 20 Jahre lang hat sich diese absurde Ideologie unbeobachtet durch alle Hierarchieebenen gearbeitet, und jetzt haben wir den Salat. Gleichstellungsbeauftragte, Kirchen, Unternehmen, Ämter – alle haben sich des Themas angenommen. Wir gendern jetzt Spielplätze, Ampeln, Toiletten, Studiengänge, die deutsche Sprache und sogar die Bibel.
So langsam schwant immer mehr Bürgern, dass dies alles von zweifelhaftem Sinn und Nutzen ist, dafür aber zielsicher Steuergelder vernichtet. Einen positiven Aspekt gibt es dennoch: Selten hatte eine Ideologie mit Weltverbesserungsanspruch einen derart großen Unterhaltungsfaktor. Und deswegen hat Gender Mainstreaming es verdient, als das betrachtet zu werden, was es ist: eine große Satireshow. Bühne frei!

Meinung

Reißerisch und fragwürdig.

Ich habe mir dieses Buch gekauft, weil ich mir einen konstruktiv-hinterfragenden, aber auch humorvollen Diskurs zum Thema der Gender-Debatte erhoffte. Mir ist das Lachen auf
halbem Weg stecken geblieben, stattdessen kam was ganz anderes hoch.

Ich halte mich durchaus dazu in der Lage, Satire einzuschätzen und Parodien lustig zu finden. Das hier war verachtend. Als Autorin den Zusammenbruch des Feminismus zu fordern, sich als heterosexuelle (sagt Google, nicht ich) cis-Frau über die Meinung von trans*- oder queeren (männlichen) Personen zu stellen, um dann nicht mal zwischen sexueller Identität und -Orientierung differenzieren zu können, ferner zu behaupten, in diesem Kontext nicht immer zu gendern, wäre “schon okay”, ist schwach. Da ist jemand ganz offensichtlich noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen, oder hat eindeutig zu viele Chefredakeurinnen-Positionen in christlich-katholischen Fachmagazinen besetzt. (Ein kurzer Blick auf die Biografie reicht da leider …).

Ja, viele Diskussionen in dem Zusammenhang mögen überzogen sein, das Problem oftmals fehlenden Aufklärung und nicht die fehlenden Gendersternchen. Sich jedoch so reißerisch und bemüht witzig gegen Gleichberechtigung zu stellen, ist schlichtweg intolerant. Hab’s nach 100 Seiten dabei belassen. Und jetzt entschuldigt mich bitte. Ich möchte den Herd putzen gehen. Zumindest sagt man das laut Kelle so als moderne Feministin. Kotz.

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