Wenn mich die Werke eines Autors schon lange begleiten, dann die von Michael Ende. “Jim Knopf” war eines der Bücher, mit denen ich lesen lernte und dank des Bühnenstücks von “Momo” wusste ich 2010, dass ich Theater spielen möchte, durfte die Rolle 2019 dann sogar selbst interpretieren.
Witzigerweise kam Michael Ende selbst aus Theater und Film, arbeitete als Filmkritiker beim Bayerischen Rundfunk, schrieb Chanson und Kabarett und begann schließlich im Auftrag des Schwabinger Faschingvereins mit der Inszenierung eigener Stücke. Diese versetzten ihn 1956 in eine künstlerische Krise, in welcher er „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer” schrieb. Nach zehn Verlagsablehnungen wurde das Buch 1960 bei Thienemann veröffentlicht und später sogar von der Augsburger Puppenkiste aufgeführt. Die Geschichte um Jim, Lukas, die Lokomotive Emma, Frau Mahlzahn und die Wilde 13 wurde ein gewaltiger Erfolg, an den Ende mit “Momo” und “Die unendliche Geschichte” anknüpfte. Letztere wurde 1984 so schlecht verfilmt, dass der Autor seinen Namen noch vor Kinostart zurückzog und sich vermehrt wieder seinen, inzwischen zahlreichen, Stücken im Theater widmete, welche er bis zu seinem Tod 1995 selbst oft besuchte und immer wieder dramaturgisch unterstützte.