Manchmal sind Träume nicht nur Träume sondern werden real. Verrückt, aber tatsächlich wahr – am Dienstag, 10.09. bis zum Mittwoch, 11.09.2019 durfte ich ein Teil des “Offline- Thriller- Events” von und mit Arno Strobel sein. Dieses beinhaltete eine Wanderung und Übernachtung auf dem Watzmann, die ich überraschenderweise auf Lovelybooks gewonnen habe. Strobel schreibt in seinem neuen Roman “Offline” über genau diese Wanderung mit inbegriffenem digitalen Detox und jeder Menge Grusel in der Höhe.
Bereits am Montag, 09.09.2019 reisten alle Teilnehmer an und durften für eine Nacht im Explorer- Sporthotel in Berchtesgarden verbringen. Bereits die Anreise stellte für mich eine Herausforderung dar, nicht nur die 12- Stündige Zugfahrt war ein Abenteuer für sich, sondern vor allem die direkte Fahrt zum Hotel via Schienenersatzverkehr und einem vollen Bus, der sich wirklich sehr langsam den Berg hochschraubte…
Endlich angekommen machten wir uns direkt untereinander bekannt und verbrachten einen schönen, gemeinsamen Abend, bevor jeder für sich im Zimmer verschwand, um sich auf die eigentliche Reise vorzubereiten.
Am Dienstagmorgen trafen wir uns um 8.30 Uhr vor dem Hotel, wo wir auch unser Reiseunternehmen “Triple- O- Journey” sowie Reiseleiter Johannes Petermann kennenlernen konnten. Ebenso dabei: Unsere zwei Bergführer Körbi und Erik, die uns in die Höhe begleiten sollten. Gemeinsam brachen wir auf zum Bootsanleger des Königssees, von dem aus wir etwa 45 Minuten nach St. Bartolomä überschifften. Direkt am Boot stießen dann auch Arno Strobel und Nina, seine Lebensgefährtin, zu uns. Nach einigen organisatorischen Checks dann der entscheidende Moment:Alle schalten bitte jetzt ihre Handys aus, auf dem Berg gibt es sowieso keinen Empfang. Gesagt getan- wir waren “offline”
Angekommen in St. Bartolomä begann dann auch der eigentliche Fußmarsch auf den Watzmann zum Kärlingerhaus. Ich muss ehrlich gestehen, ich hatte nie das Bedürfnis, wandern zu gehen und war auch von der Aussicht auf einen so langen Fußmarsch nicht sonderlich begeistert, aber was tut man nicht alles… Nach den ersten Metern jedoch die zunächst wirklich ehrliche Erkenntnis:Fitness sieht anders aus. Es ging verdammt steil hinauf und wir kamen alle ordentlich ins Schwitzen und Schnaufen. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt… Doch nach etwa einer halben Stunde wurde der Weg angenehmer, die Strecke leichter und es ging nur noch in einem langsamen Anstieg hinauf. Zu bewundern war auch die unglaubliche Natur, die sich uns zu allen Seiten bot.
Immer wieder machten wir auch kleinere Pausen und Arno gab etwas aus seinem Buch zum Besten. Dies stellte für uns alle eine ordentliche Motivation dar, bevor es dann an die berühmt- berüchtigte und im Buch sehr detailliert beschriebene “Saugasse” ging. Dieser Weg forderte wirkliche Kondition und war lang, steinig und ging steil bergauf. Doch dank einiger Pausen und dem eigenen Ehrgeiz war es am Ende doch vielmehr eine Kopfsache.
Im Anschluss dann ging es auch wieder etwas angenehmer zu und die letzten 2,5 Stunden waren dank guter Gespräche und einer atemberaubend schönen Aussicht schneller vorbei als gedacht und wir standen vor dem Kärlingerhaus am Funtensee.
Ich könnte nun wieder von unglaublicher Aussicht sprechen und mich damit wiederholen, doch ich glaube, die Bilder sprechen für sich und ich muss gar nicht so viel dazu sage, oder?
Hatten wir in der letzten Nacht noch geräumige Einzelzimmer mit großen Doppelbetten, fanden wir uns nun in einem 12- Bett- Zimmer mit etwa 60cm Bett für jeden und einem Gemeinschaftsbad wieder. Doch all dies sollte uns die Stimmung nicht verderben, immerhin zählt dieser Spot zu den kältesten Orten Deutschlands und ein bisschen Körperwärme würde doch recht angenehm werden.
Nach dem ersten Ankommen trafen wir uns auch relativ schnell hungrig im Speisesaal, wo wir dankenswerter Weise unseren eigenen Raum zur Verfügung hatten und somit ungestört essen, lesen und quatschen konnten. Nach deftiger Traditionsküche folgte dann also “Härteres”- nicht was ihr denkt – Arno hat nur gelesen 🙂 (den Rest darf ich hier nicht reinschreiben…)
Im Anschluss an seine Lesung hatten wir Teilnehmer dann wie in einer live- Leserunde Zeit, ein Stück weiterzulesen um im Anschluss wieder mit dem Autoren ins Gespräch zu kommen. Es sollte noch ein ziemlich langer Abend mit guten Gesprächen, spannenden Anekdoten und vielen Fragen werden. Doch irgendwann waren wir alle müde vom Weg und der Anreise und fielen nur noch in unsere Betten.
Am nächsten Morgen wachten wir, umgeben von viel Nebel, in der doch recht kalten Hütte auf. Nach einem Bergsteigerfrühstück machten wir uns um 8.30 Uhr an den Abstieg und legten ordentlich an Tempo zu. Mir persönlich fiel dieser Teil der Strecke auch deutlich leichter, wenn auch die letzten Meter wirklich auf die Knie gingen und wir alle froh waren, gegen 13.00 wieder in St. Bartolomä angekommen zu sein.
Digital- detox, wandern und schlafen im 12- Bett- Zimmer. Dieser Trip war in vielerlei Hinsicht eine Grenzerfahrung und etwas ganz Besonderes und Neues. Nicht nur die Gruppe an sich ist durch den – gewissermaßen- erzwungenen Flugmodus wirklich schnell in Kontakt getreten, sondern auch Nina und Arno haben viel erzählt und wollten die Gruppe kennenlernen. Ich muss sagen, ich persönlich habe mein Handy zu keinem Zeitpunkt vermisst, vielmehr wollte ich es gar nicht wieder einschalten. Die Ruhe und Natur waren wirklich entspannend und auch mal ganz bewusst und fokussiert im Jetzt zu sein tat enorm gut und war eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Somit gilt mein Dank dem ganzen Team von Triple- O- Journey, dem Fischer- Verlag, den Bergführern sowie Nina und Arno – danke für diese unvergessliche Reise, von der ich sicher noch lange erzählen werde.