Er ist ein internationaler Popstar, in Deutschland kennt ihn jedoch niemand – seine Musik: Kultstatus. Die Rede ist natürlich von Frankie Valli.
Frankie … Wer?
Der Sänger mit der hohen Stimme
“Oh what a Night” ist das Tribut an den Sänger mit der hohen Stimme, der sich für Hits wie „The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore“, „Bye Bye Baby“, „Can’t Take My Eyes Off You“ und „Grease“ verantwortlich zeichnet. Bereits in der sechsten Spielzeit läutet die Bar jeder Vernunft mit dieser mitreißenden Show aus der Feder von Lutz Deisinger, Michael Heller und Christopher Bolam die Sommerspielzeit ein.

Dass das genau die richtige Entscheidung ist, zeigt dieses kurzweilige, aber raffinierte Stück in zwei Stunden mühelos. Die vier Darsteller Sander van Wissen, Rafael Albert, Daniel Johnson und Giuseppe Dulcetta treten mal als Vallis Boygroup “The Four Seasons“ auf, mal solistisch. Mal mit Disco-Evergreen, dann wieder mit ruhiger Ballade. Dass das bei diesen vier Ausnahmesängern auf Garantie stimmgewaltig und absolut beeindruckend wird, versteht sich von selbst. Die Harmonien und Arrangements der Stücke, die Selbstironie, der Sexappeal – das macht einfach nur gute Laune.
Ganz schön am Arsch, aber verführerisch.
Die vier teilen in kurzen, äußerst charmanten Anekdoten ihre persönliche Verbindung zum Künstler und seiner Musik und schaffen dabei große Performances, aber auch ruhige und emotionale Momente. Immer in Begleitung der Live-Band, die dem ganzen die Krone aufsetzt. Der Saal bebt, das Publikum begrüßt die vier wie eine Boygroup aus den 90ern. Gleichzeitig schafft die Show es im Stil der Musicalvorlage “Jersey Boys” (die übrigens genauso wenig in Deutschland bekannt ist wie Frankie Valli) mit mitreißenden Choreografien, einem wirklich coolen Lichtdesign und charmanten Übergängen, ein nicht ganz so genretypisches Biopic von Valli zu zeichnen: Irgendwas zwischen sexy & verführerisch und ganz schön am Arsch. You’re just too good to be true, eben.
“Oh what a Night” ist irgendwas zwischen Musical, Musikshow und Konzert. In jedem Fall extrem unterhaltsam und kurzweilig – perfekt für einen Theaterabend im Sommer. Ihr dürft gespannt sein. Oder wie meine Begleitung Marcus jetzt sagen würde: gayspannt.