Hitze (Raven Leilani)

Roman, Arktis-Verlag
12,99 € (ebook), 19,99 € (Print)

Edie, 23, Afroamerikanerin, ist Studentin für Kunst und Suchende. Wonach weiß sie nicht so genau – vielleicht nach der großen Liebe, der schnellen Nummer oder doch nach sich selbst? Als sie eine Affäre mit Eric beginnt, scheint er die Antwort auf all ihre Probleme zu sein. Nicht nur ist er deutlich älter, erfahren und belesen, er ist auch weiß und privilegiert. Aber er hat eine Familie und kann Edie nicht die Sicherheit bieten, die sie so dringend braucht. Oder doch?

Raven Leilanis Debüt wurde in Amerika als DIE Neuentdeckung gefeiert, dementsprechend neugierig war ich. Ich hatte viel Gesellschaftskritik erwartet, genügend Konfliktpotenzial hat die Geschichte – Rassismus, Politik, zwischenmenschliche Beziehungen. Stattdessen werden bis zur Hälfte des Romans ausschließlich Edies Leben, später ihre Treffen mit Eric und seine distanzierten Spielchen mit ihr beschrieben. Das ist zwar interessant, ließ mich aber weder mitfiebern, noch -fühlen. Später ging es dann auch um Erics Familie, seine Frau und Tochter, mit der sich Edie befreundet. Ab diesem Zeitpunkt wurde es fast schon belanglos und langweilig (irgendwie absurd, oder?). Leilani hat es nicht geschafft, dass ich mich für ihre Figuren oder deren Leben interessiere, es war mir schlichtweg egal, was mit ihnen passiert. Dem Buch fehlte es an Emotionen. Durchaus, das kann ein spannendes Stilmittel sein, in diesem Fall war es leider eher abwechslungslos und dadurch schleppend.

Keine Ahnung, was andere in diesem Buch sehen, mich hat der Schreibstil überhaupt nicht beeindruckt. Auch die erhoffte Kritik oder zumindest eine gute Geschichte kamen viel zu kurz. Daher – leider, leider – Idee gut, Umsetzung mies bis katastrophal.

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