Die Tränen der Göttin [André Milewski]

Die Tränen der Göttin von André Milewski

Historischer Krimi/ Spin-Off von André Milewski
3,99 € (ebook), 10,00 € (Taschenbuch), 19,00 € (Hardcover); Selfpublishing

Den Archäologen Frederick Crichton kennt, wer André Milewskis “Geheimakte”-Serie gelesen hat. Bisher ist er als Nebenfigur aufgetreten, jetzt bekommt er sein eigenes Spin-Off – direkt im New York der goldenen 20er. Hier wollte er sich eigentlich im Metropolitan Museum bewerben, findet sich aber plötzlich in der Villa eines verstiegenen Millionärs wieder, um dessen Artefakte zu untersuchen. Als dieser kurz darauf unerwartet das Zeitliche segnet und Crichton damit zum Hauptverdächtigen in einem Mordfall macht, beginnt er auf eigene Faust mit der Suche nach dem wahren Mörder und begibt sich dafür direkt in das Nachtleben der Großstadt.

Ich muss zugeben, dass ich bei diesem herausragend schönen Cover und dem entsprechenden Klappentext sofort klare Bilder vor Augen hatte: New York in den 20ern ist derb, verrucht, gefährlich, exzentrisch und glamourös. Der Titel verspricht Göttlichkeit – genau diese Atmosphäre suche ich dann auch in so einem Roman. Was soll ich sagen? Ich habe recht lange gesucht und leider nur wenig gefunden. Der Roman ist historisch spannend und fundiert, funktioniert als Ergänzung zur “Geheimakte” hervorragend, liest sich eben weg, macht Spaß. Viele reale Persönlichkeiten sind in den Kriminalfall, der natürlich auch an Action-Szenen und Haudrauf nicht spart, eingeflochten, es gibt viele belegbare Referenzen zur Zeit. Aber das, was “Die Tränen der Göttin” für mich eigentlich ausmachen sollte – die stilvolle Atmosphäre, das Flair der 20er – das fehlt. Hier wurde eindeutig Potenzial verschenkt.

Nachdem ich großer Fan des Covers und der Illustrationen war, hätte ich auch großer Fan der Geschichte werden können. Und irgendwie bin ich es auch, denn ansich ist diese nicht schlecht oder langweilig, im Gegenteil. Sie hält für mich nur nicht alles, was sie verspricht.

Danke an BoD für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst.

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