Roman, penguin
14,99 € (ebook), 20,00 € (Print)
“Noah” ist ein Teil der wahren Geschichte des Juden Noah Klieger, der in den 20er Jahren in Frankreich geboren wurde, mehrere Konzentrationslager überlebte und nach dem Krieg den Staat Israel mitbegründete.
Ich bin mir unsicher, was dieses Buch eigentlich sein möchte. Irgendwie eine Biografie, irgendwie Erinnerung, irgendwie ein Roman. Würger hat lange und oft mit dem Protagonisten gesprochen, doch irgendwie fehlt den vier Teilen und Handlungsorten des Buches die Essenz eines guten Gesprächs – es ist ziemlich emotionslos und bedient sich, wie auch schon sein Debüt „Stella“, einer monotonen, kurz angebundenen, nüchternen Sprache. Irgendwie passend, irgendwie wird es Noah Kliegers Geschichte aber nicht gerecht. Schnörkellose Dreiwortsätze können funktionieren, aber nur, wenn der Autor schnell die richtigen Worte findet. In diesem Fall las es sich zu oft nach dritte Klasse Grundschule. Manchmal ist mehr doch mehr.
Was Takis Würger kann: Interesse an einer Person und ihrer Vergangenheit wecken. Erneut
ein solider Einstieg in die eigene Recherche. Was er nicht kann: Geschichten emotional erzählen. Bei mir haben seine Worte leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und trotzdem bin ich ein bisschen zerrissen: Irgendwie war’s anders und gut, irgendwie auch einfach nur eine lieblose Abhandlung. Hab keine Meinung dazu.