[TW: In diesem Buch geht es um das Thema häusliche Gewalt, wenn es dir damit nicht gut geht, lies das Buch bitte nicht.]
“Oft schenken Männer einer Frau rote Rosen, nachdem sie sie misshandelt haben. Und
manchmal auch, bevor sie sie töten.”
Normalerweise würde ich einem Thriller keine Triggerwarnung voranstellen Dieser ist
anders. Monika Feth beschreibt nicht nur die Geschichte der jungen Fleur, die vor ihrem
Exfreund geflüchtet ist, inzwischen in einem Kölner Frauenhaus lebt und dort von der
Volontärin Romy interviewt wird, sondern auch die Perspektive des Täters. Zweifelsohne
außergewöhnlich an den Büchern von Feth: der Fall ist von Anfang an klar, die Täter:innen
bekannt. Das ermöglicht ihr, wirklich tief in die Psyche dieser einzutauchen und in diesem
Fall die ganze Bandbreite eines psychischen und physischen Missbrauchs zu schildern –
Narzissmus und Psychose inklusive. Das ist extrem harter Tobak, gleichzeitig aber nötig, um
mit der ungewöhnlichen Erzählperspektive konstant die Spannung zu halten. Und die
kommt, trotz einiger Zufälle im Sinne der Geschichte und der häufigen Naivität der 18-jährigen Romy, wahrlich auf. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Große Empfehlung, auch für diesen Teil der Romy-Reihe!