Endlich eine Million Abonnent:innen! Influencerin Viktoria Kaplan fährt mit ihrem Team in ein Luxus-Ressort, um diese Zahl zu feiern. Was sie nicht ahnt: Nicht jede:r im Team meint es gut mit ihr und das Internet vergisst nichts …
Rudolfs Thrillerdebüt aus der Marketingschmiede von Fischer war schon ein Hype, bevor überhaupt vom Buch selbst gesprochen wurde. Dieses ist nicht schlecht, das Ende sogar richtig gut. Doch bis dahin musste ich erstmal kommen.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen und aus den Perspektiven der Gäste und des Ressortleiters Pierre erzählt. Cool soweit. Nur leider gibt Locked Room in einer Scheinwelt aus Influencer-Glam, Yogasessions und Exaffären irgendwann nicht mehr her als viele Seggsszenen, viel Heuchelei und viel Oberflächlichkeit. Als das abgehandelt war, gab es die üblichen Psychoszenen, die üblichen Stalkingszenen, ein klassisches Kammerspiel. Das alles leider relativ vorhersehbar – die Unterwäsche der Protagonistin wird relevant? Natürlich wurde sie vorher schon ausführlich beschrieben. Eine Person verhält sich auffällig – schnell wird es ZU auffällig und damit belanglos. Dazwischen wird gevögelt, gefickt und noch mehr Liebe gemacht. Immer schön
explizit, immer schön vulgär – leider nicht wirklich relevant, um die Geschichte zu erzählen.
Ich hätte gerne positiver berichtet, hatte mich auf dieses Debüt sehr gefreut und muss auch
zugeben, dass mich der eigentliche Showdown begeistern (wenn auch nicht wirklich überraschen) konnte. Ich werde Emily Rudolf in jedem Fall weiter verfolgen und hoffe, dass mich ihr nächster Roman noch mehr überzeugen kann.