Was ist schon für immer [Katja Lewina]

was ist schon für immer von katja lewina

Was ist schon für immer? fragt sich Katja Lewina in zwölf neuen Essays über das Leben und dessen Endlichkeit. 2021 starb ihr siebenjähriger Sohn Edgar ganz plötzlich – die Ursachen sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Wenig später erhält sie selbst die Diagnose einer schweren Herzkrankheit. Nach eingesetztem Defibrillator und regelmäßigen
Hubschrauberflügen auf die ITS bescheinigt man ihr, dass es jederzeit vorbei sein kann. Doch kann es das nicht bei jedem?

Lewina berichtete schon im SPIEGEL regelmäßig von ihrem Sohn, ihrer eigenen Erkrankung und dem Umgang mit dem Tod. Nun denkt sie laut und schreibt ihre Gedanken für alle auf. Sollte man wirklich leben, als gäbe es kein Morgen? Wieso sagt sie Fremden lieber, dass sie zwei Kinder hat, als über ihr verstorbenes Drittes zu sprechen? Wie gehen ihr Freund, ihre Kinder und ihr Ex-Mann damit um, dass sie möglicherweise nicht so alt wird wie sie? Was
will sie abgesehen von ihrer Patientenverfügung hinterlassen? Und wie geht selbstbestimmtes Sterben?

Zugegeben, als ich dieses Buch gelesen habe, ging es mir nicht wirklich gut. Oft habe ich es wie die Autorin selbst gehalten, das Buch vor meinen Tränen getrocknet und dann noch einen Wein eingegossen. Gleichzeitig zeigt das, wie wichtig es ist, sich auch über das Ende eines Lebens Gedanken zu machen und sich dessen bewusst zu sein. Das Tabuthema Tod muss wieder mehr in den Fokus der Gesellschaft gerückt werden, nur so können wir alle die Angst davor verlieren und lernen, offen zu kommunizieren, was wir uns wünschen und wie Sterben eigentlich geht. Jede:r, der:die bereit dafür ist, sollte dieses Buch wenigstens einmal gelesen haben – und darüber sprechen.

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