Jella wollte alles richtig machen, aber dann hat Yannick sie gewürgt. So richtig. Dabei ist Yannick doch ihr bester Freund, ihre große Liebe, ihre Flucht aus den Teenagerjahren. Yannick mag sie. Aber Yannick ist auch ein Mann.
Eine Freundin und ich haben das Buch im Auto gehört und danach war es lange ruhig. Weil wir festgestellt haben, dass wir beide irgendwie schon mal Jellas waren. Wir haben Gefühle unterdrückt, Redflags ignoriert, wurden manipuliert und verarscht und das nicht nur einmal. Wir haben uns kleinreden lassen, die falschen Männer gedatet und zugelassen, dass sie mit uns waren. Und dann haben wir festgestellt, dass wir viel zu viele Frauen kennen, die das auch erlebt haben. Vielleicht nicht bis zum Äußersten, aber immer und immer wieder ein bisschen zu viel. Und dann sind wir wütend geworden, weil irgendwie doch auch fast alle Männer so sind. Oder so waren. Oder so sein wollen. Weil es viel, viel zu viele Yannicks gibt und noch mehr Jellas.
Es sind die Nuancen, die Ruth-Maria Thomas so gut kann und so einfühlsam. Und überhaupt. Lest das. Und wenn du ein Mann bist, lies es auch. Dieses Buch hätte den verdammten Buchpreis gleich zweimal gewinnen müssen.
Die schönste Version [Ruth-Maria Thomas]
