Fegefeuer [Martin Krist]

“Fegefeuer” ist inzwischen schon der zehnte Fall für Kommissar Kalkbrenner – und vielleicht sein persönlichster. Die Ereignisse aus den vorangegangenen Romanen “Wunderland” und “Hexentanz” werden in diesem furiosen Thriller zum Ende gebracht (trotzdem könnt ihr ihn problemlos unabhängig von den anderen Romanen lesen) und der Ermittler muss sich mehr als einmal fragen, wie all die schrecklichen Geschehnisse in der Hauptstadt und das Verschwinden des kleinen Miro zusammenhängen. Und nicht nur Kalkbrenner und seine Kolleg:innen ermitteln – in der zweiten Handlungsebene macht auch Kristin, Miros Tante, eine gefährliche Entdeckung …

Das alles bringt Krist wie immer schnell auf den Punkt, doch nicht von Anfang an zusammen. Als Leser:in wird man in die Geschichte geworfen und erkennt die Zusammenhänge erst spät – fast zu spät für Kalkbrenner. Die Geschehnisse überschlagen sich und das Kommissariat am Alexanderplatz hat alle Hände voll zu tun. Insbesondere auch Ludwig Harenstett, Leiter des LKA für Rotlichtkriminalität und mein persönlicher Liebling in diesem Roman. So ernst die Themen aus diesem Buch auch sind, so witzig sind die zynischen Gespräche zwischen Kalkbrenner und Harenstett und ihre gemeinsamen Ermittlungen gegen – ach, das ist zu cool, um es hier zu verraten, lest selbst. Ich mochte diesen schnelleren Krist, der häufig auf Erklärungen verzichtet und die Figuren einfach mitten ins Geschehen wirft. “Fegefeuer” macht seinem Namen alle Ehre und ist ein Wettlauf gegen die Zeit – denn Berlin brennt an jeder Ecke lichterloh. Das macht großen Spaß, ist richtig spannend und am Ende auch einfach nur schön konsequent. Genau sowas lese ich gerne!

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