The way you see me [Lisa Sophie Laurent]

the way you see me rezension

Ich lese nie New Adult. Nie, nie, nie. Aber Ausnahmen bestätigen ja die Regel. Lisa Sophie Laurent ist YouTuberin, als solche verfolge ich sie seit inzwischen zehn Jahren (Ich werde alt!), habe sie zu ihren ersten Sachbüchern interviewt (great things are incoming …) und habe natürlich auch ihr Video gesehen (und tbh belächelt), in dem sie das Selbstexperiment “Kann ich in 30 Tagen ein Buch schreiben?” startet. Weil Ausnahmen die Regel bestätigen (wissen wir schon und was sollen die ganzen Einschübe!) und Lisa das Buch am Ende tatsächlich in dieser Zeit (grob) geschrieben hat, hab ich es jetzt auch gelesen. Obwohl es New Adult ist. Aber auch, weil ich von Lisa nicht weniger als das beste New Adult erwarte. Hab ich gekriegt.

Oscar und Mila lernen sich beim Treffen einer
Umweltschutzorganisation kennen – und irgendwie auch lieben. Aber Mila hängt die toxische Beziehung mit ihrem Ex nach, weshalb sie besonders vorsichtig ist. Und statt sie mit seinen dunklen Geheimnissen zu bedrängen, oberkörperfrei im Fahrstuhl auf sie zu warten und sie in sein Spielzimmer zu führen, respektiert Oskar Milas Grenzen und spricht sogar darüber (klingt besonders, ist es in dem Genre leider auch). Über viele Kapitel entsteht eine tiefe Verbindung, gute Freundschaft und vielleicht auch etwas mehr. Das alles umrahmt mit einer supersüßen WG-Bubble voller Menschen, die gerne über ihre se6uelle Orientierung, mentale Gesundheit und das Leben sprechen, den coolen Opa Erwin, seine traurig-schöne Vergangenheit und endlich mal Themen, die Jugendliche heute wirklich bewegen. Das alles liest (bzw: ich habe gehört) sich schön weg, macht Spaß und vermittelt das Gefühl, dass es hier um tatsächliche Personen und nicht nur fiktive Badboys mit zu viel Machoego geht. Und: Das Ende überrascht. Mit einer starken Wendung zeigt Lisa Sophie, das sie eben wirklich kein Mainstream schreiben wollte. Ausnahmen bestätigen die Regel: Deshalb empfehle ich euch heute von Herzen gerne diesen Roman und alles, was Lisa sonst noch so bei Instagram und YouTube teilt.

[Achtung, in diesem Buch geht es um Themen wie Tod, Trauer und se6ualisierte Gewalt. Wenn es dir damit nicht gut geht, lies das Buch bitte nicht.)

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